In Zeiten von niedrigen Zinsen, hohen Immobilienpreisen und turbulenten Aktienmärkten suchen viele Menschen nach alternativen Möglichen, Ersparnisse sicher anzulegen oder gar zu vermehren.
Dass Streichinstrumente außer einem künstlerischen auch einen außerordentlich hohen wirtschaftlichen Wert haben können, ist weitgehend bekann. Nicht selten werden Violinen für fünf-, sechs- oder sogar siebenstellige Summen gehandelt.
Da stellt sich manchem die Frage, ob Streichinstrumente nicht ein sicherer Hafen sein könnten? Schließlich lässt sich ein gutes Instrument im Gegensatz zu Wertanlagen wie Gold auch zeitweise an Berufsmusiker vermieten.
Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Für normale, eher kurzfristig orientierte Investoren meinen wir eher nicht. Denn Streichinstrumente gelten als illiquide. Das bedeutet, wenn man sie wieder verkaufen möchte muss man sich darauf einstellen, dass es etwas dauern kann.
Wenn Sie allerdings langfristig orientiert sind und bei einem Verkauf auch mal länger warten können, sind Streichinstrumente vielleicht doch eine interessante Option.
Streichinstrumente gelten bei Kennern als unkomplizierte Kapitalanlage. Sowohl die Nebenkosten als der Bewirtschaftungsaufwand sind sehr gering. Eine Investition ist bereits mit relativ kleinen Summen möglich und das Risiko eines Wertverlusts relativ gering.
Die höchste und stabilste Wertentwicklung haben klassische italienische Instrumente aus der Zeit zwischen dem späten 17. Jahrhundert und dem frühren 19. Jahrhundert. Bei Kennern ebenso beliebt sind französische Instrumente, wenn auch nur von einer kleinen Zahl von Geigenbauern.
Bei Bögen sieht es etwas anders aus. Hier sind tendenziell nur Exemplare von französischen Bogenmacher, primär aus dem 19. Jahrhundert, interessant.
Wichtig sind immer Echtheitszertifikate eines anerkannten Geigenexperten (davon gibt es nur wenige weltweit) und ein möglichst guter Zustand.
Ein gutes Streichinstrument besitzt eine reiche Historie und ist in gewisser Weise kein totes Objekt sondern ein „lebendiges“ Wesen. Es ging durch viele Hände und wurde von verschiedenen Musikern gespielt. Umso bekannter der Künstler war, der das Instrument gespielt hat, umso höher wird der Wert taxiert. Gerade der emotionale Wertanteil lässt sich schwer bemessen. Würde man Musikbegeisterte danach fragen, so würde hier jeder einen anderen Betrag nennen. Manches Instrument gilt in der Musikwelt gar als „unbezahlbar“.
Der emotionale Wert eines Instruments erschwert die Preisfindung und macht den Verkauf schwierig. Der Markt gilt als intransparent. Verkäufer und Käufer stehen daher stets vor der Herausforderung, einen vertrauensvollen Geschäftspartner zu finden.
Der Erlös beim Verkauf eines Streichinstruments ist in Deutschland übrigens steuerfrei – wenn man das Instrument länger als 12 Monate besessen hat und der Handel nicht gewerblich betrieben wird.
Im Gegensatz zu den üblichen Wertanlagen, die oft ein hohe Volatilität aufweisen, habe wir bei Streichinstrumente über Jahrhunderte hinweg eine sehr stabile Wertentwicklung gesehen. Bei klassischen italienischen Instrumenten lag die Wertsteigerung bei circa sechs bis sieben Prozent pro Jahr über die letzten Jahrzehnte hinweg. Wertrückgänge konnte man bisher nicht beobachten.
Handwerklich hochwertig gefertigte Streichinstrumente behalten ihren Wert auch langfristig über Jahrhunderte hinweg und zeigen oft eine deutliche Wertsteigerung. Über die letzten dreißig Jahre lag der durchschnittliche Wertzuwachs (nach der Fuchs-Taxe) von hochwertigen historischen Streichinstrumenten mit über sechs Prozent deutlich über dem von Wohnimmobilien und nur knapp unter dem von Aktien – bei deutlich geringerem Risiko. Außerdem sind durch den Verleih von hochwertigen Instrumenten weitere Mieteinnahmen denkbar.
Das weltweite Zinsniveau ist in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Seit einiger Zeit ist der Leitzins der europäischen Zentralbank negativ, und immer mehr Banken belasten auch private Konten mit negativen Zinsen. In den letzten Tagen und Wochen sind die Zinsen nochmal deutlich gefallen. Niedrigzinsphase wird vermutlich noch sehr lange anhalten. Gerade in diesem Umfeld steigt weltweit die Nachfrage nach Sachinvestitionen. Hierzu gehören natürlich auch Streichinstrumente. Hochwertige Instrument haben über die letzten Jahrzehnte eine stabile Wertentwicklung von ca. 5-7% pro Jahr erzielt. Es ist davon auszugehen, dass auch zukünftig Wertsteigerungen in dieser Größenordnung zu beobachten sein werden. Ein hochwertiges Streichinstrument ist also nicht nur ein Kulturgegenstand und ein Musikinstrument, sondern darüber hinaus auch noch eine hochinteressante Kapitalanlage.
Zu den typischen Anlegern gehören im Normalfall Stiftungen und Banken sowie (vermögende und musikinteressierte) Privatanleger. In den letzten Jahren sind vermehrt Anleger aus dem asiatischen Raum hinzugekommen.
Als Wertanlage geeignete Instrumente findet man zumeist bei Auktionen, bei Geigenbauern oder einigen Geigenhändlern.
Wenn Sie ein Streichinstrument als Kapitalanlage erwerben wollen, sind wir für Sie der richtige Ansprechpartner. Wir kennen den Markt, haben vertrauensvolle Kontakte zu Verkäufern und potentiellen Käufern und sind vertraut mit der Abwicklung und den nötigen Vorgängen im Umfeld (Versicherungen, Im-/Exportbestimmungen etc.). Wir können Wertgutachten für Instrumente erstellen und unbekannte Instrumente kompetent taxieren sowie wertmindernde oder -steigernde Umstände erkennen.